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Der Kunsthandel Dr. Wilfried Karger zeigt neben der
ständigen Ausstellung figurativer Plastik in seinem Showroom
im stilwerk Berlin, Kantstraße 17, 10623 Berlin, 3. OG, eine
Kabinettausstellung mit Arbeiten von Sarah Esser.
Im Jahre 2008 hatte Sarah Esser in der damaligen, von Dr.
Wilfried Karger geführten Galerie am Gendarmenmarkt in
Berlin ihre erste Einzelausstellung. Danach konnte sie ihre
durchaus erfolgreiche künstlerische Entwicklung fortsetzen.
Von 2009 bis 2011 hatte sie einen Lehrauftrag an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee und 2012 an der Technischen
Hochschule Atelier Chardon Savard in Paris. 2008 erhielt
Sarah Esser den Prix George Coulon/Acadé des Beaux-Arts und
2011 den Prix Sculpture/Fondations Roux et Tronchet. Für
2010/11 hatte sie das Atelierstipendium Cité Internationale
des Arts, Paris und seit 2012 das Stipendium der Fonsation
Dufraine, Frankreich.
Nun zeigt Sarah Esser erstmals ihre neuen Werke in Berlin.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen lebensgroße Figuren
der Schriftstellerin Annette Pas, des Schlagwerkers Adam
Weisman, Ecce Homo und Ugolino – Ansitz, dem Wind lauschend.
Das Material ist Gips, teilweise bemalt, und
acrylharzgebundnese Mineralpulver.
Hinzu kommen kleinere Arbeiten, auch aus Bronze.
An den Wänden des Ausstellungsraumes werden Reliefs gezeigt,
darunter einige aus Keramik.
für größere Darstellung und
vollständige Werkangaben bitte
auf die Abbildungen klicken |
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li.:
Astbrecher, Irrsal und Wirrsal, 2012
Mi.: Ugolino-Ansitz, dem Wind lauschend, 2012
re.: Ellipse der Eitelkeit I und II, 2013 |
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o. li.:
Yuródivaya/Holy Fool
(Schriftstellerin Annette Pas), 2012
o.
Mi:.: Schlagwerker/Percussionist
(Adam Weisman), 2010
o.
re.: Sarah Esser, 2012
li.: was er er sieht, nicht weiß er's, 2005
re: doch und schon wieder der Mensch, 2004 |
Werkaufnahmen: © Sarah Esser /
außer unten: : © Hermann Büchner
Porträtaufnahme: Tibor Husza |
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Sarah Esser
steht in der Tradition der figurativen Plastik. Ansich
banale Vorgänge, visuelle Erlebnisse, beobachtete
Gesten, Körperhaltungen und Bewegungen werden zum Anlass
genommen, plastische Abläufe zu formulieren, Volumen
rhythmisch zu gliedern. Sie ahmen nicht nach, weder eine
Geste, noch eine Mimik, sondern sind stets eigene vitale
Schöpfungen, voller innerer Stabilität und Sinnlichkeit.
Die große Form differenziert sie in viele verschiedene
Flächen. So entsteht eine sich bewegende rhythmische
Oberfläche als Ausdruck innerer Bewegungen, ein den
Betrachter in den Bann ziehender Widerspruch zwischen
der Statuarik der Figur und ihrer geistigen Bewegtheit.
Ihre Plastiken frönen weder einer intellektuellen
Verstiegenheit, noch einem Suchen nach dem extravaganten
formalen Einfall. Sarah Esser vertraut allein ihrer
individuellen Sicht auf die Dinge im Zwiegespräch mit
der Natur im klassischen Sinne, nicht mehr, aber auch
nicht weniger !
Die Reliefs von Sarah Esser reizen mit erlesener
Raffinesse die Spannung zwischen Fläche und Plastizität
aus. Die einen sind auf besondere Weise meditativ,
sparsam nur in der plastischern Bewegung, andere brechen
mit Vehemenz aus der Fläche aus und strotzen voller
Kraft.
Gewachsen sind bei Sarah Esser in den vergangenen Jahren
die Formate ihrer Kunstwerke, sicher geschuldet dem
Wunsch, mehr innere Bewegtheit zu vermitteln, aber auch
der sich entwickelnden handwerklichen Beherrschung des
Metiers. Raumgreifender sind sie auch. Darum
konzentriert sich die Ausstellung auf wenige lebensgroße
Figuren.
Intensiviert hat sich dabei aber auch die Vielfalt und
Differenziertheit plastischer Abläufe, die Konkretheit
ihrer Eindrücke, vor allem aber ihr Wille, diese
Konkretheit mitzuteilen. Die Formulierungen allgemeiner
menschlicher Wesenszüge sind dadurch individueller,
weniger allegorisch.
Sarah Esser
1977 geboren in Münster, Nordrhein-Westfalen;
1997-1999 Studium an der Ecole Nationale Supérieure
des Arts Decoratifs, Paris (Art et Espace) bei Prof.
Charles Auffret und Prof. Arlette Ginioux; 1999-2005
Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB);
2002/03 Studium an der Accademia di Belle Arti
Bologna; 2004 Diplom bei Prof. Berndt Wilde, KHB;
2005 Meisterschülerabschluss; 2009-2011
Lehrauftrag an der KHB, 2012 Lehrauftrag an der
Technischen Hochschule Atelier Chardon Savard, Paris.
Lebt und arbeitet in Paris und Berlin.
Preise und Stipendien
seit 2012 Stipendium der Fondation Dufraine, Frankreich;
2010/11 Atelierstipen-
dium Cité Internationale des Arts, Paris; 2011
Prix Sculpture/Fondations Roux et Tronchet, Académie des
Beaux-Arts, Paris; 2008 Prix George Coulon/Académie
des Beaux-Arts; 2006 Gustav-Weidanz-Preis;
2005 Meisterschülerin bei Prof. Berndt Wilde;
2003 Prix Paul-Louis Weiller, Académie des
Beaux-Arts en sculpture, Stipendium DAAD/Berlin- Bologna
Einzelausstellungen (Auswahl)
2012 shapes into different kinds, Galerie
Stadtgut, Berlin; 2010 Kunsthaus Werbig,
Brandenburg; 2009 Skulptur und Zeichnung, Galerie
Kontrapost, Leipzig; 2008 Zeichnung. Relief.
Plastik. Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin; 2006
Gustav-Weidanz-Preis 2006, Stiftung Moritzburg/Museum
des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (Saale)
Beteiligung an zahlreichen Gruppenausstellungen in
Frankreich, Deutschland, Griechenland und Italien.
Werke in privaten und öffentlichen Sammlungen in
Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Griechenland. |
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