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Ausstellung im Kabinett des showrooms
im stilwerk Berlin
Sylvia Hagen
1. Dezember 2017 bis 28. Januar 2018, Eintritt frei
geöffnet
Di – Fr 14 – 19, Sa 10 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung
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Info-/Einladungs-
faltblatt
PDF |
Vernissage: Donnerstag, 30. November 2017, 19 Uhr
es spricht:
Petra Hornung
Kunstwissenschaftlerin, Berlin
Rede zur
Eröffnung |
Werkabbildungen
Biografie
Ausstellung |
»Die Figur
ist für mich existenziell. Auch wenn ich ein paar
Plastiken habe, die wirklich sehr aufgelöst sind. Aber
der Bezug zum menschlichen Körper als Ausgangspunkt der
Arbeit ist von großer Bedeutung für mich.«
Angesichts dieses Bekenntnisses ist es geradezu höchste
Zeit, auch in der Galerie, die auf figurative Skulptur
spezialisiert ist, auszustellen.
Aber nicht das Bekenntnis ist es, sondern weil es
aufregend ist, »wie Sylvia Hagen Außen- und
Innenansichten der Figur dauernd wechselnd und sozusagen
im Fluss aufeinander bezieht, wie sie Formverläufe von
der Außengrenze ins Körperinnere hinein verfolgt, ohne
dass der Eindruck von Verletztheit entsteht oder von
Offenlegung. Man hat viel mehr das Gefühl einer
durchsichtig gemachten Intaktheit, sehr komplex
konstruiert und darin rätselhaft. Es scheint, als sei an
jeder Stelle der Figuren nur das unbedingt Nötige
ausgeformt, um die Entsprechung zur Natur kenntlich zu
machen.« (Dr. Katrin Arieta)
Nicht die sinnliche Ausstrahlung des Körpers ist der
Gegenstand ihres plastischen Werkes, eher sind sie
Zeichen für Körper in gestischer Bewegung, es sind keine
Figuren, sondern Bilder von Figuren, rätselhaft
mitunter, Aussagen über Volumina und Raum.
Prägend für die Plastiken von Sylvia Hagen ist ihr
ständiger und fließender Wechsel von Zeichen und Figur,
von Zeichenhaftigkeit und Figürlichkeit, fern jedes
Illusionismus.
Jede gute Plastik ist zuerst künstlerische Form und dann
auch Figur, Sylvia Hagen aber treibt diese Dialektik auf
die Spitze. Man sieht Figuren, erkennt aber zugleich,
dass es keine Figuren sind. Sie wecken die ästhetische
Neugier.
Und das Fragmentarische betonen die Hagenschen Figuren,
dies wiederum geschuldet der besonderen
Herstellungsweise des tektonischen Aufbaus aus
Tonplatten aber fließend in die Überzeugung vom
Unvollendeten allen menschlichen Strebens. Apodiktische
Heilsvorstellungen sind die Sache der Sylvia Hagen
nicht.
Ihre Figuren balancieren auf dem Grad zwischen
Zerstörung des Abbildes und Bewahrung der figurativen
bildhauerischen Tradition. Ihre eigene Mitte suchend und
findend lotet sie Ebene für Ebene aus in diesem
Spannungsfeld zwischen Harmonie und Zerstörung. Für größere Darstellung bitte auf die
Abbildungen der Werke klicken |
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o. v. l. n. r.:
Tanzzeichen, 2007
Begegnung II, 1991/92
Kopf N. W., 2016/17
l.:
o. T., 2010
m.:
o. T., 2008 |
o. v. l. n. r.:
Der Schritt, 2012
Quelle I, 2010
Quelle II, 2010
m.:
Lauf der Dinge I, 2004
r.:
Meer II, 2006 |
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o. v. l. n. r.:
Bathseba, 1989/1999
Szenisch, 2003/2004
u. v. l. n. r.:
Gegenüber, 2000
Landschaftlich, 2003 |
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Die Ausstellung zeigt 25 Plastiken, die zwischen 1986 und 2017
entstanden sind, sowie 12 Aktzeichnungen. Interessant also der
Vergleich des gegenwärtigen Schaffens mit früheren Arbeiten.
Im Jahr des 70. Geburtstages von Sylvia Hagen ist diese
Ausstellung die letzte, zuvor hatte sie eine Ausstellung im
Schul- und Beethaus Alt-Langsow, in der Galerie Anke Zeisler,
zusammen mit Werner Stötzer, Michael Jastram und Robert Metzkes
in der Galerie Helle Coppi in Berlin. Ebenfalls in diesem Jahr
erhielt Sylvia Hagen zum zweiten Mal den Brandenburgischen
Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung und war beteiligt mit
einem Beitrag in der Ausstellung der Stiftung Schloss
Neuhardenberg. Ein ereignisreiches Jahr geht für Sylvia Hagen zu Ende.
Bilder von der Eröffnung und Blicke in die Ausstellung
Fotos von Dietrich Graf – für größere Darstellung auf die Bilder
klicken
Sylvia
Hagen
1947 in Treuenbrietzen geboren, 1966 Abitur und Lehre
als Bautischler in Jüter-
bog, 1966 bis 1969 Medizinstudium an der
Humboldt-Universität zu Berlin, Abbruch des Studiums, ab
1969 erste Zeichen-
versuche und erste plastische Arbeiten, 1969 bis 1971
verschiedene Tätigkeiten, unter anderem am
Kunstgewerbemuseum
in Berlin-Köpenick als Praktikantin in der
Restaurierungswerkstatt, 1971 bis 1976
Studium der Bildhauerei an der Kunsthoch- |
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schule Berlin-Weißensee, bei Fritz Dähn, Karl Lemke. Karl-Heinz
Schamal und Werner Stötzer, seit 1976 freiberuflich als
Bildhauerin in Berlin tätig und seit
diesem Jahr Lebensgemeinschaft mit dem Bildhauer Werner Stötzer,
1978 Geburt des Sohnes Karl, seit 1979 wird Altlangsow im
Oderbruch zum gemeinsamen Lebens-Arbeitsort, bis 1984
regelmäßige Arbeitsaufenthalte in Vilmnitz auf Rügen, 1983 und
1984 Teilnahme an Bildhauersymposien in Reinhardtsdorf/Elbsandsteingebirge,
1998 Heirat mit Werner Stötzer, 1992 Teilnahme an einem
Internationalen Bildhauersymposium in Krugberg/Werbig und auch
an Keramiksymposien in der Werkstatt von Dorett-N. Grzimek,
auch1993, 1994 und 1999, 1993 Teilnahme am Symposium
Natur-Kunst-Zeichen in Großneuendorf, 2000 Teilnahme am
Internationalen Plastiksymposium »form bau« in Sieversdorf, 2002
Wettbewerbssiegerin und Ausführung der dreifigurigen Gruppe für
das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in
Potsdam-Bergholz-Rehbrücke, 2004 bis 2006 Auftrag der
Humboldt-Universität zu Berlin für das Porträt Prof. Dr. Dörner,
2006 und 2017 Brandenburgischer Kunstpreis der Märkischen
Oderzeitung, 2006 3. Platz beim Wettbewerb der Kunststiftung
Sachsen-Anhalt um einen Taufengel für die Kirche von Wettin.
Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In-
und Ausland. Arbeiten von Sylvia Hagen befinden sich im
öffentlichen Raum, in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Wikipedia-Eintrag
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