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Ankündigung
Ausstellung im Kabinett des showrooms
im stilwerk Berlin
Hartmut Hornung: Bildnerische Attitüden
14. April bis 26. Mai 2018, Eintritt frei
geöffnet
Di – Fr 14 – 19, Sa 10 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung
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Info-/Einladungs-
faltblatt
PDF |
Vernissage: Freitag, 13. April 2018, 19 Uhr
es spricht:
Dr. Bärbel Mann, Kunstwissenschaftlerin
Rede PDF
Hohen Neuendorf bei Berlin |
Werkabbildungen
Biografie
Publikationen
Bilder Ausstellung/Eröffnung |
... mein
Pessimismus ist der Stachel, der mich antreibt in meiner
Arbeit, mich aber keineswegs in die Depression treibt,
sondern zornig macht.
(Hartmut Hornung)
Mit seinem expressiven Zyklus von Kaltnadelradierungen
zur Schiffskatastrophe der »Andrea Doria« von 1956 wurde
Hornung zuerst bekannt, erstmals zu sehen in der
Ausstellung »100 ausgewählte Grafiken der DDR« 1985.
Dann wandte Hornung sich der Holzskulptur zu, die er
mitunter farbig fasste. So kam er schließlich auch zur
Malerei.
Hartmut Hornungs Schaffen ist geprägt durch den
expressiven Gestus in der Kunst der DDR der achtziger
Jahre, durchaus Ausdruck der damaligen Endzeitstimmung,
Ausdruck einer ständigen Gereiztheit ob der nervenden
Unzulänglichkeiten sowohl im materiellen, aber vor allem
auch im geistigen Leben.
Die Blätter zur Andrea Doria waren und sind eine
hartnäckige und genüssliche Vorführung
gesellschaftlicher Zustände, durchaus auf die
Interpretation der Realitäten angelegt.
Geblieben sind aus den Erfahrungen der Jugendjahre sein
Skeptizismus, sein Rigorismus, aber auch seine
Vitalität. Davon ist seine skulpturale Arbeit ebenfalls
geprägt. Anders als aus Gips aufgebaute Plastiken sind
sie nicht vom Kern her gedacht, sondern
herausgeschnitten mit der Kettensäge, durchaus aber auch
mit dem Stechbeitel verfeinert. Expressive Linienführung
der Umrisse erinnern an die Kaltnadelradierungen, das
Schwärzen des Holzes verdrängt dessen natürliche
Wachstumsstrukturen, betont die kraftvolle Gesamtform,
meist als in den Raum greifende Bewegung.
Die Andrea Doria bleibt für Hornung das Sinnbild des
menschlichen und gesellschaftlichen Scheiterns, der
menschlichen Unvernunft, für menschliches Leid. Und doch
ist sein Werk getragen von der Hoffnung der »Sintflut«,
die Barlach »Sündflut« nannte, zu entgehen. Für größere Darstellung
und Detailangaben bitte auf die
Abbildungen der Werke klicken |
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Lothar, 2008 /
Novizin, 2008 / Max, 2002 |
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Nike, 2011 /
Gefallener Engel, 2012 / Der Start, 2012 |
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oben v. l. n. r.:
Schwarzer Engel, 2013
Gerupfter Engel, 2013
Weißer Engel, 2013
links:
Siegerin, 2013
Mitte:
Arsch mit Ohren, geflügelt, 2013 |
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oben v. l. n. r.:
Prometheus' Leber, 2016
Karkasse I, 2001/12
Karkasse IV, 2014/17
links:
Weiblicher Torso, 2008/16
rechts:
Gymnastin, 2011
unten:
aus dem Zyklus
»Andrea Doria«, 1985 ff.
Kaltnadelradierungen |
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Publikationen zum Werk von Hartmut
Hornung,
erhältlich zum Preis von jeweils 20 € in der Ausstellung
Für größere Darstellung bitte auf die Cover-Abbildungen klicken
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Skulpturen,
Zeichnungen, Malerei
95 Seiten, 3 SW-Abbildungen,
47 Farbabbildungen
Broschur, 30 x 24 cm
mit Texten von Dr. Ute Tischler,
Dr. Hajo Eickhoff,
Prof. Wolfgang Frankenstein,
Christoph Tannert
Museum der Hansestadt Greifswald/
Edition Februar Presse 1997 |
Bildnerische
Attitüden
144 Seiten, 152 Farbabbildungen,
10 S-W-Abbildungen, Hardcover
23,5 x 16,5 cm
mit Texten von Volkhard Böhm, Prof.
Wolfgang Frankenstein, Alfred Hrdlicka, Jo Jastram,
Artur Kulak, Ute Müller-Tischler,
Ingeborg Ruthe, Dr. Jens Semrau, Tobias Wenzel
Edition Februar Presse 2012 |
Bildbriefe
92 Seiten mit 57 Farbabbildungen
Broschur, 27,5 x 21 cm
Einführungstext von Dr. Katrin Arrieta
mit Transkriptionen von Brieftexten
Kunstmuseum Ahrenshoop/
Edition Februar Presse 2014 |
Biografie
Geboren ist Hartmut Hornung 1952 in Zehdenick an der
Havel. 1971 Abitur. Dienst in der Nationalen Volksarmee.
Ein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
wurde ihm aus politischen Gründen verwehrt, da er als
Soldat der Nationalen Volksarmee an der Grenze zur
Bundesrepublik die Akzeptanz des Schießbefehls
verweigert hatte. |
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Nach der Armeezeit arbeitete er in verschiedenen Berufen.Von1971
bis 1974 studierte er Kunsterziehung an der Humboldtuniversität
zu Berlin. Nebenher belegte er Kurse an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee. Nach zwei Jahren Lehrertätigkeit ›floh‹ er aus
dem Schuldienst, was ihm in der DDR weiteren Ärger einbrachte,
um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Er nahm das Risiko des
freischaffenden Künstlers auf sich, ohne finanzielle
Absicherung, verdiente sich mit ›Brotarbeit‹ die Freiheit seiner
künstlerischen Tätigkeit und schaffte zugleich, sich eine
grafische Werkstatt für Radierungen und Lithografien aufzubauen.
Mit seinem expressiven Zyklus von Kaltnadelradierungen zur
Schiffskatastrophe der »Andrea Doria« von 1956 wurde Hornung
zuerst bekannt, erstmals zu sehen in der Ausstellung »100
ausgewählte Grafiken der DDR« 1985. Dann wandte Hornung sich der
Holzskulptur zu, die er mitunter farbig fasste. So kam er
schließlich auch zur Malerei. Von 1992 bis 1998 hatte er einen
Lehrauftrag in der Meisterklasse von Alfred Hrdlicka in Wien,
von 2000 bis 2004 eine Professur im Fachbereich Architektur an
der Universität Braunschweig und seit 2003 im Fachbereich
Architektur an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau.
Hrdlickas Werk hatte Hornungs künstlerische Arbeit frühzeitig
angeregt und geprägt. Seit 1997 zahlreiche Ausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Seine Werke
befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten
Sammlungen sowie im öffentlichen Raum.
Website:
http://hartmut-hornung.de
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