Dirk Wunderlich ist 1961 in Berlin geboren, absolvierte
nach dem Abitur eine Stuckateurslehre und belegte von
1982 bis 1986 ein Abend- und Gaststudium an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee, seit 1986 ist er
freiberuflich tätig. 1997 übersiedelte er nach
Mecklenburg-Vorpommern, 2011 erhielt er den Kunstpreis
der Hansestadt Rostock.
Dirk Wunderlich schafft Figurationen aus Kunstharzen und
Pigmenten oder aus Bambus, Leim und Draht in
ausgefeilter exquisiter Handwerksarbeit, zweckfreie
Formen in funktionaler Schönheit. Es sind künstliche,
organisch anmutende Gebilde, die lebenden Wesen, deren
Teile oder biologischen Produkten nachempfunden sind.
Vollendet in der ästhetischen Form sind sie frei vom
Ornament oder Fassade.
Neue glaubhafte Formen stehen auf den Sockeln wie
selbstverständlich und lebenstüchtig, eine emotionale
Reaktion herausfordernd. Sie erheischen Aufmerksamkeit,
machen neugierig oder lösen Befremden aus.
Die jüngeren Arbeiten gehen mit den Fundstücken freier
um, mehr eigener Formwillen setzt sich durch, angeregt
nun auch durch technische Elemente, durch Architektur
beispielsweise, kommen neue Einflüsse dazu. Die Titel
der Arbeiten »PAGODE«, »HOUSE«, »Charger«, das sind
bestimmte PKW-Modelle aus den USA (zwei davon stehen auf
dem eigenen Gehöft in Kneese) oder »RECEIVER READY«
(bedeutet empfangsbereit) verweisen auf diese Einflüsse.
Ungebrochen setzt er sein Forschertum fort, hinterfragt
Strukturen des Gefundenen ob in der Natur, ob in der
Technik oder deren Abbildern in der Kunst
beispielsweise.
Aus seinen Fundstücken, im Atelier sichtlich geordnet
und nummeriert, wählt er aus, setzt er zusammen,
verbindet und umhüllt die Teile. Er verbindet das
Einzelne zu einem harmonischen Ganzen, bis es ›mit ihm
spricht‹, wie Wunderlich betont. Erst dann ist es
vollendet, wenn nicht, bleibt es in der ›Warteschleife‹
bis es neu hervorgeholt wird.
In der Ausstellung sollen diese nun mit den Besuchern
›sprechen‹. Neben Plastiken zeigt die Ausstellung auch
Zeichnungen, Tusche auf Papier, spannungsvolle
Kompositionen in schwarz weiß grau und rot, betitelt
»Knapp«, »Harfe«, »Böse Wolke«, »Käfer« oder »Schönes
Pferd«, spannungsreiche flächige Gebilde, deren Titel
deren emotionale Wirkung unterstützen.
Mit der Ausstellung »RONIN« zeigt der Kunsthandel Dr.
Wilfried Karger nach den Plastiken von Walter Libuda in
seiner Ausstellung »FREIREISER« eine Exposition von
Skulpturen, anders als bisher, die sich vom Abbildhaften
des Dargstellten entfernt haben, erweitert also die
bisherige Sicht auf die figurative Skulptur.
Für größere Darstellung/Detailinfos auf die
Abbildungen klicken.
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WU 984 -HOUSE-,
2014 / RONIN II, 2019 / WU 9839 -RED DEVIL-,
2013 |
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WU 9833
-ANOTHER MOTHER-, 2013 / Schönes Pferd, 2016
/ WU 9838 -ATOMIK-, 2013 |
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KNAPP, 2016
/ HARFE, 2015 / KÄFER, 2016 |
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WU 9826, 2014
/ WU 9834 -THIRTEEN-, 2013 / WU 9831
-RECEIVE READY-, 2014 |
Biografie
1961 in Berlin geboren, 1980 Abitur, von 1980 bis 1982
Stuckateurslehre, von 1982 bis 1986 Abendstudium und
Gaststudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee,
seit 1986 freiberuflich tätig. 1990 bis 1996 Gründung
und Aufbau der
Atelierfabrik »culturLawine« in Berlin, diverse
Studienreisen ins Ausland, 1994 bis 1995
Arbeitsaufenthalt in Portugal, 1997 Übersiedlung nach
Mecklenburg-Vorpommern, 1999 Begegnung mit den Arbeiten
von Donald Judd – Reise nach Marfa (Texas, USA), 2000
bis 2002 Lehrauftrag an der Technischen Universität
Braunschweig, 2005 Gründung der Künstlergruppe MARFA mit
Malte Brekenfeld und Susanne Rast, 2005 Kunst am Bau,
ICR Rostock »DER WEG« (mit MARFA), 2006 Kunst am Bau,
Rostock »EXPLORER«, 2008 Arbeitsaufenthalt in Japan,
erste Bambusarbeiten mit Verbleib in Kyoto und Maizuru
(Japan), 2010-11 »Altstadt-Modell« Rostock, Bronzerelief
für die Volksund Raiffeisenbank in Rostock, Lange
Straße, 2011 Kunstpreis der Hansestadt Rostock.
Eröffnung der
Ausstellung,
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Fotos: Dietrich Graf
Blick in die Ausstellung,
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Fotos: Dietrich Graf
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