Werner
Stötzer wurde am 2. April 1931 in Sonneberg geboren.
Er wuchs in Steinach auf und nach einer Ausbildung zum
Keramikmodelleur an der Fachschule für angewandte
Kunst in Sonneberg studierte er von 1949 bis 1951 an
der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in
Weimar bei Heinrich Domke, Hans van Breek und Siegfried
Tschiersky. Aufgrund der Neuausrichtung der Hochschule
setzte er sein Studium von 1951 bis 1953 in Dresden an
der Hochschule für Bildende Künste bei Eugen Hoffmann
und Walter Arnold fort. Von 1954 bis 1958 war er
Meisterschüler bei Gustav Seitz an der Akademie der
Künste in Berlin. Zu den Meisterschülern dieser Zeit
gehörten u. a. Manfred Böttcher und Harald Metzkes, mit
denen ihn eine lebenslange Freundschaft verband, aber
auch der Maler Ernst Schroeder. Beeinflusst wurde er auch
von dem Bildhauer Waldemar Grzimek und durch das Theater
von Bert Brecht und Helene Weigel. Nach dem Ende der
Meisterschülerzeit war Stötzer als freischaffender
Künstler tätig.
1974 arbeitete er an der Umsetzung des Films »Der nackte
Mann auf dem Sportplatz« von Konrad Wolf mit, der in
seiner Heimatstadt Steinach und in Steinheid gedreht
wurde. Er übernahm darin auch selbst eine kleine
Nebenrolle als Bürgermeister.
Werner Stötzer war auch lehrend tätig, von 1975 bis 1978
als Gastdozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Von 1987 bis 1990 hatte er eine Professur mit
künstlerischer Lehrtätigkeit an der Akademie der Künste
der DDR inne. Ab 1978 war er ordentliches Mitglied und
von 1990 bis 1993 Vizepräsident der Akademie der Künste.
Dort wurde er selbst zum Mentor zahlreicher Künstler. Zu
seinen Meisterschülern an der Akademie der Künste
gehörten u. a. die Bildhauer Horst Engelhardt, Berndt
Wilde und Joachim Böttcher, von 1989 bis 1992 der Maler
und Bühnenbildner Mark Lammert.
Studienreisen führten ihn unter anderem in die
Tschechoslowakei (1955), die Sowjetunion (1958), nach
China (1957), Ungarn, Österreich (1957), Polen und in
die Schweiz.
1980 verlegte er seinen Wohnsitz und sein Atelier von
Berlin nach Altlangsow am Rande des Oderbruchs, in ein
ehemaliges Pfarrhaus. Führend war er daran beteiligt, in
dem benachbarten Bet- und Schulhaus regelmäßige
Ausstellungen bildender Kunst zu organisieren.
Am 22. Juli 2010 ist Werner Stötzer in Altlangsow
verstorben. Sein Grab ist auf dem Friedhof in Altlangsow.
Preise und Auszeichnungen:
1962 Will-Lammert-Preis der Deutschen Akademie der
Künste in Berlin (Ost, 1975 Käthe-Kollwitz-Preis der
Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost), 1977 und
1986 Nationalpreis der DDR, 1994
Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Bildhauerei, 2008 Preis
des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für das
Lebenswerk, 2009 Ehrenbürgerwürde der Stadt Seelow
Ausstellungen:
1960 Berlin, Staatliche Museen zu Berlin,
Nationalgalerie und Paris, 1963 Magdeburg,
Kulturhistorisches Museum (zusammen mit Gerhard Kettner),
1964 Altenburg, Greifswald, Stralsund, Erfurt, 1965
Wien, Galerie »ZB« (zusammen mit Gerhard Kettner), 1970
Potsdam, 1972 Leipzig und Dresden, 1979 Rostock, Galerie
am Boulevard, 1982 Ravensburg, 1986 Bremen,
Gerhard-Marcks-Haus, 1995 Zürich, World Trade Center,
1996 Lago Maggiore, Vira - Gambarogno Tessin Schweiz,
1998 Frankfurt am Main, Galerie Schwind, 1999 Duisburg,
Wilhelm Lehmbruck Museum, 2000 Düsseldorf, Galerie
Beethovenstraße, 2001 Berlin, Galerie Leo Coppi, 2002
Berlin, galerie+edition refugium, 2003 Frankfurt am
Main, Galerie Schwind, 2004 Bremen, »Sich dem Stein
stellen«, Gerhard-Marcks-Haus, 2005 Dresden, Galerie
Beyer, 2005 Leipzig, Galerie Schwind, 2006 Berlin,
Akademie der Künste (Berlin), »Märkische Steine«, 2006
Dresden, Leonhardi-Museum, »Wegzeichen«, 2006 Berlin,
Galerie LEO.COPPI, 2009 Frankfurt am Main, Galerie
Schwind, 2013 Hamburg, Open-Air-Schau Figur als
Widerstand am Jungfernstieg (zusammen mit Alfred
Hrdlicka und Bernd Stöcker, 2011 Georg-Kolbe-Museum
Berlin.
Seit 1956 war Werner Stötzer an 120 Ausstellungen
beteiligt und hatte 80 Einzelausstellungen.
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