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Medienecho

 

Ausstellung im Kabinett des showrooms
im stilwerk Berlin

Falko Warmt: »Refugium«
Assemblagen · Materialbilder · Zeichnungen

6. Dezember 2013 bis 1. Februar 2014, Eintritt frei

Info-/Einladungsfaltblatt PDF

Vernissage
Donnerstag, 5. Dezember 2013, 19 Uhr
Es spricht Christoph Poche, Autor, Berlin

Werkeispiele
Biografie
Langfassung des
   Textes von Chr. Poche

weiterführende Links:
Ausstellung HELIOS-Galerie (2013)
Website des Künstlers

Der Kunsthandel Dr. Wilfried Karger zeigt neben der ständigen Ausstellung figurativer Plastik eine Kabinettausstellung mit Arbeiten von Falko Warmt.

 

Der Berliner Künstler Falko Warmt wurde 1938 in Gera/Thüringen geboren und verbrachte seine Kindheit in Weimar. Ursprünglich chemischer Ingenieur gab er 1978 das gesicherte Dasein in der Akademie der Wissenschaften der DDR für die Kunst auf und war seit 1979 in Berlin als freischaffender Künstler tätig. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Seither bewahrte er, phasenweise geradezu einzelgängerisch, stets seine unbedingte Eigenständigkeit. Ihn interessieren vor allem die Eigen-Gesetzlichkeiten der verwendeten Materialien und die Grundfragen der conditio humanae: das Verhältnis von Natur und Zivilisation, von Individuum und Gesellschaft, von Mann, Frau, Erotik und Tod.

Künstlerisch setzt er sich auseinander mit den Großen der Vergangenheit, vor allem mit Cranach und Dürer, von den jüngeren vor allem mit Dix und Kubin - doch auch die griechische Mythologie, die christliche Heilsgeschichte oder die kulturellen Überlieferungen Asiens regen ihn an. Zum direkten, gesellschaftlichen Umfeld hingegen wahrte und wahrt er kritische Distanz. So hielt er der DDR mit dem Argus-Augen-Motiv und den Käfig-Skulpturen einen Spiegel vor, nach der Wende sind es vor allem die »Flex-Männer« und die »Rest-Welten«, die absehbare, apokalyptische Entwicklungen unserer Konsumgesellschaft kommentieren. Und auch das Argus-Augen-Motiv gewinnt neue Aktualität...

für größere Darstellung und vollständige Werkangaben bitte auf die Abbildungen klicken

 

Alpha + Beta, 2013

Ober - Unterkopf, 2012

Waldgänger mit G-Seite, 2013

Köpfe - Zwiegespräch, 2012

Restwelt, 2011

Lebensband, 2011-2013

Übergang mit Schutzengel, 2012

Werkaufnahmen: Archiv des Künstlers (8) / Hermann Büchner, Berlin (8)

 

Formal entfaltet sich das Oevre von Falko Warmt über alle Kunstgattungen hinweg. Seine Malerei enthält oft Eincollagiertes, plastische Applikationen verleihen ihr Relief-Charakter. Seine Skulpturen schweißt er aus Moniereisen und Drähten zusammen, er montiert Fundstücke aus Holz und Plastik hinein, legt Farbe darüber, nutzt die Eigenfarbigkeit der Artefakte für malerisches Gefasst-Sein - und manche der Draht-Lineaturen verleihen den Skulpturen einen Charakter von Zeichnung im Raum. Die eigentlichen Zeichnungen auf Papier schließlich und die Graphiken frönen geradezu der Linie und erforschen den Kosmos ihrer Möglichkeiten. Man kann sagen: das Lineare bildet die Konstante im Werk von Falko Warmt.

In den »Refugien«, den jüngsten Weiterentwicklungen des post-apokalyptischen »Restwelten«-Motivs seiner Malerei, stellt Falko Warmt zwei der zahllosen Potentiale der Linie einander antagonistisch gegenüber: das chaotische-feine, schützende Gestrüpp freier Striche und die kristallin-verfestigte, architektonische Ordnung paralleler Streifen. In der Skulptur formen die »Waldgänger« Wesenheiten, die sich, wiewohl Abkömmlinge aus den Abfällen und Resten urbanen Lebensstils, nach der Stille und Ursprünglichkeit des Waldes sehnen - und auf geheimnisvolle Weise doch ganz im Hier und Jetzt zuhause sind. Beide Gattungen, Malerei und Skulptur, registrieren metaphorisch Tendenzen der Gegenwart und zelebrieren die kreative Kraft von Umdeutung und Transformation

Christoph Poche, 2013

Langfassung des Textes als PDF

  

links:
Köpfe immer fit, o. J.


Mitte:
Tentakel, 2011


u.v.l.n.r.:
Silhouette I, 2009
Refugium, o. J.
Silhouette II, 2009

  

   

Quartett, 2010

Die Sonne, der Löwe
und ich, o. J.

Argonauten - Ewig Suchende, o. J.

Engel III, 2010

   

Falko Warmt


wurde 1938 in Gera (Thüringen) geboren, seine Kindheit verlebte er in Weimar.
1955 unternimmt er erste autodidaktische Malversuche und in den Jahren 1961/62 ist er Schüler des Malers Otto Müller in Halle an der Saale. 1962 beendet er sein Ingenieurstudiums im Fachgebiet chemische Technologie an der Ingenieurhoch-
schule Köthen. 1963 wird er wissenschaftliche Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften Berlin, im Bereich Physikalische Chemie, in der Abteilung von Prof. Dr. rer. nat. habil. Öhlmann.

Ab 1978 lebt Falko Warmt als freischaffender Künstler in Berlin und hat 1987 seine erste große Einzelausstellung in der »Galerie Unter den Linden« in Berlin. Es folgen mehrere Arbeitsaufenthalte in Frankfurt/Main und in London. 1990 beginnt seine Arbeit an großformatigen Materialbildern. Es entstehen vor allem aus Japanpapieren und Materialcollagen gefertigte Seelen- und Metamorphosenbilder. 1990 – 1995 hat er mehrere Arbeits- und Studienaufenthalte in Südafrika, zeitweise ist er in Kapstadt ansässig.
Ab 2000 entstehen eine Vielzahl von Öl- und Materialbildern, so zum Beispiel die Serien Argos- und Janusköpfe, sowie Eisenplastiken, zum Beispiel die Serie »FLEXMEN«.
2003 beginnt Falko Warmt die großformatige Bilderserie »P.S. Eilbriefe«, 2008 bearbeitet er die Themen »Runen und andere Zeichen« sowie »Hesperiden«. 2012 setzt er sich mit der künstlerischen Poetik des Waldes in Verbindung des Menschen zur Natur auseinander. Dabei entstehen phantasievolle Holzplastiken, die sogenannten »Waldgänger« – die Schutzgeister der Wälder. Seit 2011 beschäftigt er sich mit dem künstlerischen Thema der »Restwelten« als reliefartige collagierte Materialbilder. Falko Warmt lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

 

 

 

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