Mit dieser Arbeit beginnt Emerita Pansowová Ende der 70er
Jahre während Ihrer Zeit als Meisterschülerin bei Ludwig
Engelhardt, vollendet wird sie 1985. Die streng frontal
ausgerichteten parallelen Gliedmaßen bilden einen Raum, in
den die Figur quasi hinein atmet.
Der Habitus ist stabil fast unheimlich beruhigt,
zugleich das Moment des Aufbruchs in sich tragend.
Die Plastische Kraft ihrer Formensprache wird hier
offensichtlich. Anklänge an Ludwig Kasper und
Hermann Blumenthal künden von Vorbildern ihres
plastischen Wollens.
»Von dieser Figur hatte ich damals und habe ich auch
heute den Eindruck einer puristischen Wahrheit, die
außerhalb der gewohntenharmlosen Verbindlichkeit
liegt. Die ganze Figur wirkt als Metapher für eine
existenzielle Situation wirklicher Ratlosigkeit. Es
wird keine Pointe vorgegeben, durch die sich diese
Situation auflöst und ins Harmlose umkehrt. Die
drückt die Würde diese Situation ratlosen Grübelns
aus.«
Jens Semrau in: Emerita Pansowová. Plastik und
Zeichnungen. DKB-Stiftung 2009 |
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Großer Sitzender, 1976-85 |
Noch kompakter und geschlossener wird ihre Formensprache in den
Skulpturen. Der Hockende aus dem Jahre 2015 ist in einen Würfel
eingeschlossen, gleiche Längen, Breiten wie Höhen, nur ein
Drittel des Kopfes lugt aus dem Quader, der Rest ist geschützt.
Die Gefährdung des Menschen ist ein wichtiges Thema für Emerita
Pansowová.
Ihre Skulpturen zeugen von der Bedächtigkeit ihrer Arbeitsweise.
Ich konnte einmal den riesigen Haufen von Steinscherben
betrachten, nach dem eine Skulptur halb fertig war, um zu
ermessen, wie vieler Schläge es noch bedarf, sie zu vollenden.
Vorsichtig und langsam schält sich die Figur aus dem Stein, vom
kritischen Auge stets kontrolliert.
Die Erben der Spartakuskämpfer, 1987 |